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Deutschen Freidenker-Verband e.V.

Zum Apriltreffen mit Oberst Biedermann und dem Thema „Wie gefährlich ist die NATO?“

Donnerstag, 14. April 2016 von Webredaktion

Beitrag von Freidenker Renato Lorenz, Berlin

Nach solch einem Abend, für den ich mich bedanke, ist man angeregt, eine Menge schreiben zu wollen, Zustimmendes und Kritisches hinsichtlich mancherlei Äußerungen. Schon deshalb kann er als gelungen bezeichnet werden. Herr Biedermann hat sich redlich bemüht, das Thema NATO-Gefahr zu referieren. Seine historischen Lebenserinnerungen aus seiner DDR-Zeit waren für mich sehr interessant. Es wäre ganz sicher aber spannender gewesen, Herrn Biedermann zu einem Thema um China herum gehört zu haben, zu dem er offensichtlich tiefe Einblicke nutzen kann. Denn zur NATO war nach meinem Geschmack nicht so sehr detailliert und wenig Neues für mich berichtet worden. Ich erinnerte mich ab und an beim Zuhören an die einst gehörte Beschreibung eines vom Stahlhelm verdrückten Militärgehirns und meinte, beim Vortragenden zuweilen einige solche Dellen bemerkt zu haben. Mit 13 Jahren Berufssoldatsein in der NVA darf ich mir diese Bemerkung leisten.

Zur Klarstellung sei deshalb aber doch wichtig hervorzuheben, dass nach wie vor gilt, dass mit der Gründung der NATO unter Einschluss der profaschistischen BRD bereits sehr zeitig und bis heute von den Potsdamer Beschlüssen der alliierten Mächte zur Sicherung des Friedens und der Schaffung von Garantien gegen jedwede Aggression von deutscher Seite abgerückt worden war. Wer der BRD heute „Sicherungsaufgaben“ zuschreiben will vergisst, wer die Macht hat und welche Ziele mit dieser Macht verfolgt werden und dass allein nur zu diesem Zweck von offizieller Seite der Humanismus vorgeschoben wird. Gestern erst ist der Afrika-Einsatz der Bundeswehr ausgeweitet worden, ohne dass das mit Satire beschäftigte Volk darüber erkennbar nachsinnt.

Insofern kann eine humanistische und fortschrittliche Position nicht mit der Einschätzung eines DDR-Luftabwehroberst a.D. konform gehen, dass das „Dach“ des militärisch zu schützenden Nationalstaates Deutschlands „gefährlich offen“ ist. Denn darin kann dann ja nur die Forderung nach „Schließung“ also nach Aufrüstung begründet sein bzw. diese daraus abgeleitet werden. Ich wiederhole deshalb: Jede Waffe, jedes Stück Munition und jeder Soldat unter imperialistischer Herrschaft sind je eines bzw. einer zu viel. Das deutsche Volk hat keine feindlichen Völker, wie die anderen Völker auch nicht. Wohl aber sind die über ihm und über viele von ihnen Herrschende die Feinde.

Die Überzeugung von Herrn Biedermann, dass die Herrschenden die eigenen Lebensgrundlagen nicht zerstören werden, teile ich auch nicht. Der Gegenbeweis ist längst mehrfach erbracht, sei es durch die Atomwaffenentwicklung inklusive des zweifachen Einsatzes gegen Zivilisten durch die USA oder die globale Umweltzerstörung im Interesse von Maximalprofiten. Eine Chance zum Überlegen hat die Menschheit nur, wenn alsbald die Machtverhältnisse vor dem finalen Ausreizen der Möglichkeiten im Profitstreben verändert werden.

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