Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

Fünf Voraussetzungen für die Enthüllung von kriminellen Staatsverschwörungen

Freitag, 21. April 2017 von Webredaktion

 von Freidenker Elias Davidsson

Der Begriff der kriminellen Staatsverschwörungen weist auf strafbare Machenschaften hin, die von den höchsten Instanzen eines Staates im Namen und im mutmaßlichen Interesse des Staates begangen werden. Es handelt sich also nicht um private Straftaten von Machthabern. Es wird immer wieder behauptet – besonders in Bezug auf 9/11 – dass große Staatsverschwörungen auffliegen würden, da sicherlich “jemand ausplaudern wird”. Man würde es sich zwar so wünschen, aber diese Vorstellung ist naiv und unbegründet, wie es hier erklärt wird.

Damit kriminelle staatliche Verschwörungen auffliegen, müssen fünf Voraussetzungen gleichzeitig erfüllt werden, die höchst selten oder nie vorhanden sind:

1. Die Person muss von einem Staatsverbrechen unmittelbare Kenntnis haben und es belegen können.

2. Die Person muss bereit sein ihre Geheimhaltungspflicht zu verletzen und die unberechenbaren Konsequenzen zu tragen (Entlassung, Gefängnis oder sogar Tod).

3. Die Person muss bereit sein ihre MitarbeiterInnen zu verraten.

4. Die Person muss einen vertrauenswürdigen Journalisten kennen, der sie nicht verraten wird.

5. Ein Chefredakteur muss vorhanden sein, der bereit und in der Lage ist die Information zu publizieren und die persönlichen Konsequenzen zu tragen.

Nur wenige Fälle von solchen Enthüllungen sind bekannt. Enthüller (“whistleblower”) wie Mordechai Vanunu und Edward Snowden mussten ein hohen Preis für ihre mutige Tat bezahlen. Vanunu wurde zu 18 Jahren Haft in Israel verurteilt, davon 11 Jahren in Einzelhaft. Er darf trotzdem nicht mit fremden Journalisten sprechen und das Land verlassen. Snowden musste Asyl in Russland erhalten und kann sich nicht mal in West Europa sicher aufhalten. Wenn Journalisten sich nicht mal trauen in ihren Veröffentlichungen den Verdacht zu erörtern, dass staatliche Instanzen gelegentlich ihre Bürger ermorden – wie z.B. im Fall Buback oder des NSU – wie soll jemand erwarten, dass Geheimnisträger ihre Freiheit oder Leben durch die Enthüllung von Staatsverschwörungen gefährden werden?

Wer so mutig ist, soll bitte die Hand aufheben! Im Fall 9/11 sind die Namen von einigen Menschen bereits bekannt, die Insider-Wissen besaßen und in ungeklärten Umständen starben.

Elias Davidsson war vor einiger Zeit Gast unserer Berliner Gesprächsrunde. U. a. hier haben wir davon berichtet. Seine beiden markanten Beiträge zum „Berliner Anschlag“ sind hier nachzulesen. Hier haben wir sein neues Buch angezeigt. Gerade in diesen Tagen ging ein neues Gespräch von Ken Jebsen mit Elias Davidsson online:

Amokläufe für den Polizeistaat

Dienstag, 04. April 2017 von Webredaktion

Ein warnender Einwurf von Elias Davidsson 

Am 3. April 2017 zeigte Das Erste einen Film über Amokläufe.  Der Film basierte auf den Amoklauf in Erfurt vor 15 Jahren aber erwähnte auch neuere Amokläufe, darunter Winnenden. 

Die Ziele dieses Propagandafilms:

1.  Den allgemeinen Wunsch nach einem Sicherheitsstaat zu schüren (mehr Video, mehr Polizei, mehr Waffen)
2.  Das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Polizei und KSK zu stärken und jungen Leute für eine polizeiliche Karriere zu locken
3.  Die Idee zu verbreiten Schulen bräuchten eine Sicherheitsinfrastruktur, sollten Übungen gegen Amokläufe und Terror regelmässig ausführen und mit der Polizei eine ständige Kooperation aufrechterhalten
4.  Schüler zur Gehorsam und Konformität zu disziplinieren bzw. zur Spitzeltätigkeit zu ködern (auch junge V-Leute zu werben).
Mir kam die Hitlerjugend in den Sinn.

In Frankreich werden bereits in Schulen überall Antiterrorübungen praktiziert. In Deutschland ist es noch nicht so weit. Daher der Film. Schillernd.
Elias
 .
Nachbemerkung der Webredaktion:
Wer sich ausführlich über die Ereignisse in Erfurt und Winnenden und zahlreiche Terrorereignisse sowie die dazugehörigen kontroversen Diskussionen informieren will, sei auf die Webseiten MAI oder/und geomatiko hingewiesen.

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