USA, NATO, EU kochen den Krieg gar.
Bei uns ist von Widerstand kaum zu reden. Soll Russland uns retten!
Liebe Freidenkerin, lieber Freidenker, liebe Freunde, wir laden ein zu unserer nächsten öffentlichen
„Berliner Runde – Freidenker im Gespräch“
am Mittwoch, dem 08. Juni 2016, 18.00 Uhr
im Klub der Volkssolidarität, Torstr. 203 – 205, 10115 Berlin*
„Rußland vor der Dumawahl September 2016“
Referent: Bruno Mahlow
Genosse Mahlow macht Ausführungen zu den Schwerpunkten:
– Besonderheiten der heutigen Lage Russlands
– Ist Russland eine Friedensmacht?
– akute Entwicklungsprobleme der russischen Gesellschaft
– Charakter, Entwicklungsstand, Dynamik der KPRF und ihre Rolle in der
russischen Gesellschaft
– Persönlichkeit und Wirken Wladimir Putins (Zur Rolle der Persönlichkeit im geschichtlichen Augenblick).
Unser spezielles Interesse gilt der konzeptionellen Arbeit der KPRF. Welche Vorstellungen entwickeln die Kommunisten für die Entwicklungsperspektive der russischen Gesellschaft?
Eine ausführliche Einführung in die Thematik des Vortrags bietet der Artikel: „Russland vor den Dumawahlen 2016 und das Wirken der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation“, der hier verfügbar ist.
Über den Referenten:
Zwar sind einige biografische Daten unter „Bruno Mahlow junior“ bei Wikipedia zu finden, doch gibt es hier einen ungleich informativeren Text.
Das Internet liefert weitere Fundstücke der aufklärerischen Arbeit Bruno Mahlows:
Hier ein Gespräch mit ihm in der „jungen Welt“ vom Juni 2015 über die Zerstörung der Sowjetunion und deren Bedingungen und Ursachen, sowie die Rezension eines Sammelbandes mit Beiträgen von Bruno Mahlow aus den Jahren 2002 bis 2012. Weiter ein kleiner Artikel von 2007: „Für eine Offensive gegen Antikommunismus und Neofaschismus“.
Wir freuen uns auf einen weiteren unkonventionellen und streitbaren Gastreferenten.
Leitungskollektiv der Berliner Freidenker
*S1-, S2-, S25-Oranienburger Str., U6-Oranienburger Tor
Zunächst war mir Otmar Steinbicker aufgefallen. Doch bald wurde klar, dass es nicht um einzelne Personen geht. Es geht um die deutsche Friedensbewegung heute, also im Neoliberalismus oder um die neoliberale deutsche Friedensbewegung.
Einst war die Friedensbewegung – erzählen die Alten den Jungen – ein mächtiger Zug. Ratternd und mit aufstörendem Pfeifen befuhr er die Hauptstrecken und rollte Hunderttausende zu den Orten der politischen Manifestation. Der Kampf der Friedensbewegten war leidenschaftlich, ausdauernd und massenhaft. Insgesamt waren Millionen politisch auf der Strasse. Sie wussten die Bevölkerungsmehrheit hinter sich. Ungeachtet dessen trafen die Organe der repräsentativen Demokratie die Aufrüstungsentscheidung und schickten „den Souverän“ einmal mehr in die politische Ohnmacht. Die Friedensbewegung brach zusammen ohne die zutage getretene Macht- und Systemfrage zu reflektieren. Diese Frage wurde nicht erkannt, nicht gestellt und also nicht beantwortet aber sie wurde erfolgreich tabuisiert. Es kam eine spezifische Regression in Gang, bei Wikipedia mit diesem Satz umrissen: Allerdings „dämmerte die Einsicht, dass die Protestform der Demonstration an ein vorläufiges Ende gelangt sei und der Weg vom Protestieren zum positiven Frieden (Buro 1997) konsequenter gegangen werden müsse“. Die Konjunktur der „zivilgesellschaftlichen“ im Sinne von „nicht politischen“ Konfliktbearbeitung wurde eingeleitet.
Heute sind, um im Bild zu bleiben, die meisten Wagen vom Friedenszug abgehängt; dritte Klasse, vierte Klasse sind ohnehin nicht mehr zeitgemäß. Einige ansehnliche Salonwagen stehen herum, darin Friedensbewegte, einige mit hochkarätiger Friedensforschung beschäftigt, einige die jährliche Demo vorbereitend.
Die Zeiten sind so anders geworden.
… soll den FreidenkerInnen niemand verwehren.
Eigentlich beeindrucken nicht nur die Worte Putins, sondern es ist der ganze Dialog mit Willy Wimmer. Und es ist die Atmosphäre dieses Dialogs, jenseits von Worten.
Putin äußert sich klar zu Nation, Patriotismus und Nationalismus. Das sind Themen, die auch die FreidenkerInnen beschäftigen.
von Freidenker Albrecht Ludloff
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Auch ich bedanke mich für die Themenwahl und die interessanten Ausführungen des Genossen Biedermann, die einen reichen persönlichen Erfahrungsschatz aus der Friedenssicherungspraxis des Friedensstaates DDR offenbarten.
Vor diesem Hintergrund habe ich seine Feststellung, das „Dach“ eines Krieg führen wollenden NATO-Deutschlands und –Europas sei „gefährlich offen“, tatsächlich als Begründung kriegsinteressierter NATO-Kreise (vorneweg Kriegsministerin und Bundespräsident, den einige unserer Bevölkerung ohne zu fragen ein zweites Mal antun wollen) verstanden, weitere Aufrüstung zu fordern und sich gegenüber USA und NATO zu einer Fast-Verdoppelung des „Verteidigungs“haushalts auf zwei Prozent des BIP zu bekennen.
Aus meiner Sicht hat der Referent die aktuelle Situation der Kriegstauglichkeit dieses Staates und NATO-Europas militärstrategisch eingeschätzt – und natürlich nicht(!) die weitere Hochrüstung dieses Staates gefordert, wie der Kommentator Herr Lorenz offenbar unterstellt.
Folgende Feststellung von Herrn Lorenz unterstütze ich aber ganz nachdrücklich:
„Jede Waffe, jedes Stück Munition und jeder Soldat unter imperialistischer Herrschaft sind je eines bzw. einer zu viel. Das deutsche Volk hat keine feindlichen Völker, wie die anderen Völker auch nicht. Wohl aber sind die über ihm und über viele von ihnen Herrschende die Feinde.“ Karl Liebknecht lässt grüßen.
Zu kurz gekommen ist mir eine realistische Einschätzung der tatsächlichen Kriegsgefahr. Es kann doch nur ein erster Schritt sein, konventionelle und nukleare Kräfteverhältnisse, den Rüstungsgrad neuartiger Waffen (Aufklärungs- und Kampfdrohnen) und Militärdoktrinen zu vergleichen. Aus meiner Sicht ist die Sicherheit Russlands durch eine Vielfalt von Maßnahmen und Bestrebungen wie
a) die NATO-Expansion direkt an die russische Grenze und Verlegung immer neuer Einheiten ins Baltikum,
b) Russophobie oder/und Destabilisierung russischer Nachbarstaaten durch „Farbrevolutionen“
c) islamistische Bestrebungen im Süden,
d) Raketenschilde,
e) Wühlarbeit durch NGOs und Stiftungen in der Russischen Föderation selbst
u.a. weit stärker gefährdet als noch vor zehn Jahren. Auch wenn die westliche mediale Stimmungsmache gegen Russland aufgrund der Geschichte offenbar schwer durchzusetzen ist.
Gar nicht beachtet wurde die Frage einer Besucherin nach dem Thema asymmetrische Kriegsführung, das mehrere Besucher des Abends interessiert hätte. Ebenso ihre zweite Frage zum Thema „Massenvernichtungswaffen in Terroristenhand“. Leider gab es darauf keine Antwort.
Mich hätte sowohl das Risiko des Überraschungsschlages aus Manövern heraus interessiert als auch der Einfluss der durch die unmittelbare NATO-Nähe stark verkürzten Vorwarnzeiten auf Gestaltung der Verteidigung und Gewährleistung einer überzeugenden Gegendrohung. Auch hätte ich gern erfahren, wie weit und wie bewusst das deutsche und das NATO-Führungspersonal die Gefahr eines „heißen Krieges aus Versehen“ billigend in Kauf nimmt. Diese Gefahr, die von Schnellst-Entscheidungen ausgeht, die immer stärker von Computern gesteuert oder sogar getroffen werden, steht überhaupt nicht in der öffentlichen Diskussion.
Zu den Rahmenbedingungen der Runde: Ein größerer Raum und bessere Luft wären für eine klärende, tiefgründige Diskussion sehr wünschenswert gewesen. (Nur?) dieser Mangel ließ dann bei mir den Eindruck entstehen, dass die Diskussion möglichst schnell zu Ende gebracht werden sollte.