Die Berliner Friedenskoordination, bekannt als Friko Berlin, hat auch in diesem Jahr einen Antikriegsmarkt initiiert und vorbereitet. Diesmal an der Gedächtniskirche, einer Ruine durch Zerstörungen des 2. Weltkrieges.
In Berlin kam bereits vor Monaten eine Vorbereitungsgruppe zusammen; im Friko-Mai-Plenum konnte der Aufruf abschließend beraten und Ende Mai breit verteilt werden. Immer wieder riefen die Friedensaktivisten zur Mitarbeit auf. Sie warben mit der Losung: Kein Frieden mit der NATO!
Der DFV-Landesverband Berlin unterstützt die Anstrengungen der Friko, eine breite Bewegung gegen Kriege zu organisieren und nahm mit einem eigenen Stand sowie Beiträgen von Mitgliedern am Bühnenprogramm teil.
Wie wichtig es ist, möglichst viele Menschen zu bewegen, sich aktiv in der Friedensbewegung zu engagieren, zeigt das Treiben von USA/NATO.
Viele sind alarmiert dadurch, dass die NATO eine Erhöhung des Militäretats aller Mitgliedsländer um fast zwei Drittel vorsieht, die Aggressionen gegen die Russische Föderation gefährlich zugenommen haben, Atomwaffen modernisiert werden sollen. Deutschland stellt u.a. mit der Militärbasis Ramstein dafür sowie für den Drohnenkrieg eine Basis bereit. Deshalb wurden ein Alternativer Gipfel und eine Internationale Demonstration parallel zur NATO-Tagung in Warschau vorbereitet sowie in Berlin u.a. Orten Antikriegsveranstaltungen.
Unsere Forderungen und Angebote waren Anlass für lebhafte Diskussionen mit Gästen oder Passanten:
Am Bühnenprogramm beteiligten sich mit sehr guter Resonanz die Freidenker-Mitglieder Klaus Linder sowie Jean-Theo Jost (9/11-Sketch).
Es war insgesamt eine erfolgreiche Veranstaltung.
Wie dringend notwendig solche Aktionen wie der Antikriegsmarkt sind, können wir immer wieder anhand von Mutlosigkeit und Desinformation von Mitbürgern erleben.
Für uns wirft das die Frage auf, wie wir noch intensiver und erfolgreicher für unsere Friedenstermine werben können.
Am 8. Juni 2016 begrüßten wir Bruno Mahlow bei der Berliner Runde. Er hielt einen freien Vortrag zum Thema: Russland vor der Duma Wahl
Hier nun endlich das Video von dem Vortrag, nachdem ein Freund beim Upload geholfen hat. Vielen Dank!
(Eine Übernahme von unserer FB-Seite, unserem Youtube-Kanal – Dank an Bruno, Daniel, Elke, den anonymen Freund 😎 ! Dank an alle, die solche Ereignisse ermöglichen und damit Aufklärung und Nachdenklichkeit fördern, gerade und besonders zum Thema: „Russland“ 💡 .)
(Hervorhebungen/Fettdruck durch den Webmaster)
Am 22. Juni 2016 gedenken wir der 27 Millionen Sowjetbürger, die beim Überfall der faschistischen Wehrmacht die Sowjetunion ihr Leben verloren.
Am 30. Januar 1933 hatte Reichspräsident von Hindenburg im Auftrag des monopolistischen Finanzkapitals die Regierungsgewalt in Deutschland an die Hitler-Faschisten übertragen. Die Verfolgung von Antifaschisten begann umgehend, ihre Organisationen wurden verboten: zuerst im März 1933 die Kommunistische Partei Deutschlands und der Deutsche Freidenker-Verband, die Gewerkschaften im Mai und die SPD im Juni 1933.
Die Aggression nach außen begann mit dem Raub der deutschsprachigen Gebiete der Tschechoslowakei, beglaubigt mit dem „Münchner Abkommen“ vom 30. September 1938, gefolgt vom Überfall auf Polen am 1.September 1939, der allgemein als offizieller Beginn des 2. Weltkriegs gilt.
Der unter dem Decknamen „Unternehmen Barbarossa“ seit Mitte 1940 vorbereitete Überfall auf die Sowjetunion musste aufgrund des Balkanfeldzugs ab 6. April 1941 verschoben werden, nachdem die Serben den Beitritt zum Dreimächtepakt verweigert hatten.
Am 22. Juni 1941 begann der Vernichtungskrieg mit dem Ziel der „Ausrottung des Kommunismus für alle Zeiten“ durch die „Vernichtung der bolschewistischen Kommissare und kommunistischen Intelligenz“.
Es war ein barbarischer, ein totaler Krieg, bis heute ohne Beispiel. Angesichts über 50 Millionen Toten, darunter China mit 13,5 Millionen und die Sowjetunion mit 27 Millionen, bekräftigen wir an diesem Tag: „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“
Heute jedoch sind die Regierenden weit davon entfernt, die Lehren aus diesem verbrecherischen Krieg zu beherzigen:
Die USA, die NATO und die EU betreiben seit 1991 eine Politik der Einkreisung, Zurückdrängung und Destabilisierung Russlands. Mit dem Putsch in der Ukraine, ständigen Manövern und dem Vorrücken der NATO direkt an die russische Westgrenze wird eine Zuspitzung der unmittelbaren Konfrontation betrieben.
Das AEGIS-Raketensystem, stationiert auf vier Kriegsschiffen und landgestützt seit Juni 2016 in Rumänien sowie ab Herbst in Polen, verkürzt die Raketen-Vorwarnzeiten für Russland.
Die USA wollen sich die „risikofreie“ nukleare Erstschlagfähigkeit sichern, indem ein Gegenschlag ausgeschaltet wird. Das irreführend „Raketenabwehrschild“ genannte AEGIS-System ist offensiv: Auf Knopfdruck von der US-Air Base Ramstein können die landgestützten Startvorrichtungen auch die seit 1987 verbotenen atomar bestückbaren Cruise-Mittelstreckenraketen abschießen, was eine neue Qualität der nuklearen Bedrohung nach Europa zurückbringt.
Russland bedroht kein Land in Europa und der Welt und setzt sich weltweit für kollektive Sicherheit ein. Es tut dies aus eigenem nationalem Interesse an der Entwicklung von Wirtschaft und Wohlstand, die durch Milliarden für ein neues Wettrüsten gebremst wird.
Seit Jahren versuchen uns die Medien im Dienste der Kriegstreiber, Russland und Putin als neue Feindbilder in die Köpfe zu hämmern. Das ist psychologische Kriegsvorbereitung.
Wir Freidenkern unterstützen die Aussage der Linksfraktion im Deutschen Bundestag:
„Sanktionen werden verhängt, die NATO ist mit Stützpunkten und Raketen und gigantischen Manövern an die russische Westgrenze vorgestoßen. Dem stellen wir uns entgegen: Macht uns Russland nicht zum Feind!“
Wir wissen: endgültig kann die Kriegsgefahr erst gebannt werden, wenn das Verursachersystem, der Imperialismus überwunden ist. Aber wenn jemand auf die sozialistische Weltrevolution warten will, könnte es zu spät werden. Angesichts der akuten Bedrohung des Friedens ist das Zusammenwirken aller, die gegen den Krieg sind, überlebenswichtig.
Am Krieg wie am Faschismus hat nur eine verschwindende Minderheit ein Interesse: das monopolistische Finanzkapital. Alle, die nicht dazu gehören, haben ein objektives Interesse an der Erhaltung des Friedens.
Deshalb begrüßen wir, wenn in dem Aufruf „Nicht in unserem Namen“ auch Politiker vor einem Krieg in Europa warnen, die bisher nicht als Anwälte des Friedens in Erscheinung getreten sind, wie Roman Herzog, Erhard Eppler, Antje Vollmer oder Hans-Jochen Vogel. Deshalb unterstützen wir diejenigen Stimmen, die einer Verschärfung der Konfrontation eine Absage erteilen, wie jüngst Außenminister Steinmeier oder Altkanzler Schröder.
Wir unterstützen die Feststellung von Willi Wimmer in Ramstein „Panzer vor die Tore der leidgeprüften Stadt Leningrad zu platzieren, ist das Perverseste, das man sich in Europa vorstellen kann“.
Wir Freidenker begrüßen ausdrücklich, wenn auch Bürgerliche, Vertreter des rechten politischen Spektrums, wenn Unternehmer für Vernunft und Verständigung in den Beziehungen zu Russland eintreten.
Und wenn das die „antideutschen“ Wortverdreher als „Querfront“ denunzieren wollen, ist das nur ekelhaft und der Verachtung wert – sie betreiben das Geschäft der imperialistischen Kriegstreiber!
Wir halten daran fest:
Gegen die bedrohliche Kriegsgefahr, gegen einen neuen Weltkrieg, gegen den unheimlichen Aufmarsch gegen Russland müssen über Partei- und Klassengrenzen hinweg alle Vernünftigen zusammenstehen und ihre Stimme erheben:
75 Jahre nach dem Überfall auf die Sowjetunion mahnen uns die Toten –
Versöhnung, Verständigung, Zusammenarbeit und Frieden mit Russland!
„Lasst uns die Warnungen erneuern,
und wenn sie schon wie Asche in unserem Mund sind!“
* * *
Hier ist Willy Wimmers Brandrede gegen die US-Air Base Ramstein, 10.6.2016, dokumentiert.