Das eigentliche Thema fasst die Überschrift nicht. Das müsste heißen: „Selbstläufer Faschisierung“; das aber nur nebenbei.
„Selbstläufer Militarisierung“ ist schon schlimm genug. Nur Rainer Rupp (soweit ich sehe) bei RTdeutsch hat politisch sensibel reagiert. „Uschi“ (oder „Flintenuschi“, wie manche sie nennen) vollführt die Wende von der Abrüstung zur Aufrüstung.
Angeblich mag eine Mehrheit von Bundesbürgern den Krieg nicht. Umso mehr mag sie Schutz und Sicherheit, der Heimat, der christlichen Werte, überall. Der Terror macht’s möglich, genauer: der „Krieg gegen den Terror“.
Gut zehn Jahre hat man intensiv gearbeitet. Dann – 9/11 2001 – war es soweit. „Die Antiterrorkoalition unter der Führung der USA ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts zum neuen sicherheitspolitischen Organisationsprinzip internationaler Beziehungen avanciert.“ (Quelle, auf Hamilton fußend (Info von Elias Davidsson), Hervorhebung von mir).
Kein Staat, kein Gericht, kein Politiker und keine Politikerin, keine „Linke“, keine „Friedensorganisation“, keine politische Kraft unserer „aufgeklärten Gesellschaft“ hat das Jahrhundertverbrechen „9/11“ in den Mittelpunkt von Klärung und Ahndung gerückt. Damit haben sie alle nicht schlechthin ein monströses Verbrechen „passieren lassen“. Viel mehr wurde akzeptiert: Eine völlige Verschiebung aller politisch-moralischen Koordinaten. Der imperialistische Krieg des USA/NATO-geführten Machtkomplexes wurde in jeder denkbaren Form dauerhaft als Gesetz etabliert.
Seit 2001 haben einige Staaten, der Not gehorchend, ihre Kampfkraft gegen die das Leben der Menschheit bedrohende Strategie der genannten Mächte wieder gefunden, und sie tun viel diese weiter zu stärken. Natürlich gehört die imperialistische BRD nicht zu diesen Staaten, im Gegenteil. Sie aktiviert (einmal mehr sozialdemokratisch „umsichtig“) ihre aggressive Politik. Jetzt also erfüllt sie „des Volkes stilles Sehnen“ nach wehrhaftem Schutz in „unruhigen Zeiten“. Und es gibt keine entschlossene prinzipienfeste Friedensbewegung, keine kämpferische linke Friedenspartei, die gegen das BRD-NATO-Verderben das Menschenmögliche tut.
Einzelne Rufer gibt es, kleine Gruppen. Ja, es gibt Bemühungen (nicht nur in Ramstein), Friedensnotwendiges gemeinsam zu bestimmen und sich in Aktionen zuverlässig zu verbinden – Anfänge, während die Räder der Macht rollen.
Voraussetzungen für die Neugründung einer radikalen (an die Wurzeln gehenden) Friedensopposition-Systemopposition fehlen noch. Können sie geschaffen werden? Müssen sie geschaffen werden?
Liebe Freidenkerin, lieber Freidenker, liebe Freunde, wir laden ein zu unserer nächsten öffentlichen
„Berliner Runde – Freidenker im Gespräch“
am Mittwoch, dem 11. Mai 2016, 18.00 Uhr im Klub der Volkssolidarität, Torstr. 203 – 205, 10115 Berlin*
„Die Legende des „9/11“ und die Fiktion des internationalen Terrorismus“
Referent: Elias Davidsson
Einleitend erläutert Elias Davidsson zu dem gewählten Thema:
Der Zusammenbruch der realsozialistischen Welt in 1989/1990 wurde von den imperialistischen Kreisen als ein Fluch empfunden, denn damit verschwand ihr wirksamstes Feindbild, das die NATO 40 Jahre zusammenhielt und die Aufrechterhaltung von mächtigen westlichen Streitkräften legitimierte. In den USA befürchteten diese Kreise, dass die Bevölkerung nun eine “Friedensdividende” in der Form von Sozialleistungen erwarte. Ein neues, wirksames, mobilisierendes und langzeitiges Feindbild musste gefunden werden. Kein Staat der Welt war mächtig genug, das alte Feindbild zu ersetzen. Das Feindbild musste daher synthetisch erstellt werden. Heute wissen wir es: Der internationale bzw. islamistische Terrorismus soll nun “eine der schwersten Bedrohungen des Weltfriedens und der Sicherheit” sein (O-Ton Sicherheitsrat der Vereinten Nationen). Dafür müssen nun alle Staaten an einem Strang ziehen, um diese gewaltige Gefahr zu bekämpfen.
In seinem Referat wird Elias Davidsson
– den Aufbau des neuen Feindbildes und seine Nützlichkeit kurz beschreiben
– die wichtigsten Indizien anführen, die gegen die offiziellen Thesen über den 11. September 2001 sprechen
– der Frage nachgehen, ob bzw. in welchem Ausmaß europäische Gesellschaften, darunter Deutschland, vom internationalen Terrorismus bedroht sind und
– das Phänomen des “synthetischen Terrorismus” als eines eigenständigen Typus des Staatsterrorismus erklären.
Davidsson kommt auf Grund seiner langjährigen Forschung zum Ergebnis, dass die Anschläge des 9/11 (genau wie Operationen “Gladio”) im Auftrag des betreffenden Staates ausgeführt wurden.
Davidsson betont: Das neue Feindbild – internationaler (oder islamistischer) Terrorismus – wird systematisch gepflegt, um seine Potenz aufrechtzuerhalten. Diese psychologischen Operationen dienen dem kapitalistisch-imperialistischen System zur Aushöhlung des Rechtsstaates und zur Legitimierung von Angriffskriegen und Interventionen. Insofern die Legende des 9/11 und die Fiktion des internationalen Terrorismus von weiten Teilen der Bevölkerung verinnerlicht werden, ebnen diese Mythen den Weg zum offenen Staatsterrorismus und Faschismus. Es gilt daher, diese Mythen zu erkennen und sie beim Namen zu nennen.
Davidssons verblüffende Befunde, falls bekräftigt, stellen progressive und demokratische Kräfte vor neue Herausforderungen, die zugleich ein revolutionäres Potential beinhalten.
Über den Referenten:
Elias Davidsson wurde 1941 in Palästina geboren. Er lebte von 1962 bis 2008 in Island und ist isländischer Staatsbürger. Von Beruf Informatiker und später Musiker, setzte sich Davidsson schon seit den 70er Jahren für Frieden, Gerechtigkeit und gegen den Imperialismus ein. Er war Mitbegründer der Solidaritätsorganisation “Verein Island-Palästina”. Seine politischen und juristischen Schriften sind weltweit verbreitet. Seit 2002, als Folge seiner Entdeckungen von Ungereimtheiten bei der offiziellen Darstellung von 9/11, befasst er sich mit dem Thema des Terrorismus, zu dem noch in diesem Jahr im Zambon Verlag ein Buch auf Deutsch erscheint. Er ist seit 2008 Mitglied des Freidenkerverbandes.
Beiträge von Elias Davidsson zur Einführung ins Thema finden sich hier:
„Haben islamistische Terroristen am11. September 2001 Flugzeuge entführt?“
„Mythos und Realität der Terrorgefahr“
„Warum sollten wir uns mit dem Fall 9/11 beschäftigen?“
Verwiesen sei auch auf ein Gespräch von Ken Jebsen mit Elias Davidsson.
Wir freuen uns auf einen weiteren unkonventionellen und streitbaren Gastreferenten.
Leitungskollektiv der Berliner Freidenker
*S1-, S2-, S25-Oranienburger Str., U6-Oranienburger Tor