Am 4.4.2016 hat die Leitung der Berliner Freidenker ihre planmäßige Sitzung durchgeführt.
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Es gab eine Neuigkeit: Unsere Leitungssitzung begann gegen 19.15 Uhr, wir trafen uns aber bereits um 18 Uhr. Wir hatten nämlich beschlossen, zunächst eine Stunde an der Berliner Montagsmahnwache für den Frieden auf dem Wittenbergplatz teilzunehmen, die seit zwei Jahren wöchentlich stattfindet. Wir führten viele Gespräche mit Organisatoren und Besuchern der Mahnwache, in denen wir die Nähe unserer Positionen, etwa zur aggressiven Rolle der NATO, feststellten aber auch interessante Meinungsverschiedenheiten im Detail diskutierten. Für den Aufruf der Freidenker und von Arbeiterfotografie “Deutschland raus aus der NATO, NATO raus aus Deutschland; strategische gleichberechtigte Kooperation mit Russland” konnten wir 10 Unterschriften sammeln und acht Buttons verkaufen.
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Während der Leitungssitzung kamen wir noch einmal auf unsere Diskussion vom 22.3. zurück (Siehe hier) und stellten noch einmal klar: Wir sind uns einig, dass wir Berliner Freidenker OFFEN mit den Friedenskräften zusammenarbeiten, gegen die mit den bekannten Querfrontvorwürfen aus „antideutschen Positionen“ gehetzt wird. Das betrifft z. B. Ken Jebsen, die Berliner Montagsmahnwache, die Band „Bandbreite“ und andere. Zugleich ist diese Solidarisierung NICHT das Primat unserer Friedensarbeit. Wir werden uns nicht durch den erbitterten Streit um dieses oder jenes „rote Tuch“ von den HAUPTINHALTEN unseres langfristig angelegten Friedenskampfes abhalten lassen. Diese Hauptinhalte sind im oben bereits erwähnten Aufruf
“Deutschland raus aus der NATO, NATO raus aus Deutschland; strategische gleichberechtigte Kooperation mit Russland”
niedergelegt, für dessen größere Verbreitung wir uns mit aller Kraft und mit noch mehr Initiative und Phantasie einsetzen wollen.
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Die Leitung beschloss die nächsten Themen unserer öffentlichen „Berliner Runden – Freidenker im Gespräch“ (jeweils am 2. Mittwoch des Monats, 18 Uhr im Klub der Volkssolidarität, Torstr. 203):
– 13.4. „Wie gefährlich ist die NATO heute?“ mit Oberst a. D. Bernd Biedermann
– 11.5. „9/11 – „Krieg gegen den Terror“ – Islam“ mit Elias Davidsson
– 8.6. „Russland – die politische Lage vor den Dumawahlen. Probleme und Perspektiven“ mit Bruno Mahlow (angefragt)
– Im Juli und August finden keine planmäßig Freidenkerrunden im Klub Torstr. statt, wir bereiten aber für voraussichtlich Anfang Juli eine Veranstaltung in/mit der venezolanischen Botschaft vor.
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Wir Freidenker werden uns besonders in Hinblick auf den 75. Jahrestag des Überfalls des faschistischen Deutschland auf die Sowjetunion sowie im Vorfeld des NATO-Gipfels von Warschau im Juli am Friedensmarkt der Friko am 24.6.2016 aktiv beteiligen. Wir rufen zu Ideen und Initiativen und Mitarbeit für diesen Tag auf!
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Unsere nächste Leitungssitzung am 2. 5. 2016 werden wir wieder mit einem etwa einstündigen Besuch der Berliner Montagsmahnwache für den Frieden am Wittenbergplatz um 18 Uhr beginnen.
Leitungskollektiv der Berliner Freidenker
schnibbelt „linksunten.indymedia“ etwaige Gegenreden einfach weg.
Zensur ist das nicht, sondern Moderation.
In zwei Postings (hier und hier) mit insgesamt knapp 60 Kommentaren (die die Moderatoren offensichtlich „besonders wertvoll“ fanden) haben Anonyme sich dort mit zwei Veranstaltungen der Freidenker beschäftigt. „Au fein!“, dachten die Freidenker, „da wollen wir gerne mitreden“. Die Software hatte nichts dagegen und zeigte am 13.3.2016 20:48 Uhr dieses Bild:
„Eine gefährliche Querfront-Software hat sich hier linksunten eingenistet“, knurrte der Mod, streifte sich fluchend die „Rechts-offen-Schutzhandschuhe“ über und stopfte den Text in den prallen Beutel „VT“ (aus dem er manchmal heimlich ‚was ‚rausfischt – zum Schmökern auf’m Klo).
Diese Möglichkeit haben Sie, liebe Leserinnen und Leser nicht, weshalb wir den Text des Screenshots nun besser lesbar wiedergeben:
„Beide Veranstaltungen hatten das Thema: „Die drohende Kriegsgefahr und was wir dagegen tun können“. Und sie formulierten natürlich noch mehr diskussionswürdige, vom Thema abgeleitete Probleme.
Auf dieser Seite, die antikapitalistisch, antifaschistisch usw. sein will, wurde ein gewaltiger Wind angefacht, und mensch schaffte es, tatsächlich kein einziges Wort zu Krieg und Frieden zu sagen. So als gäb’s kein morgen!
Man könnte auf die Idee kommen, dass das ganze Getöse um den Namen K. J. nur den Vorwand lieferte, damit nur ja das Thema nicht zur Sprache kommt. Wir Freidenker sind da anders. Wir arbeiten für den Frieden und gegen die NATO (Hier ist unser Aufruf dazu: http://www.neinzurnato.de/?page_id=173) ob mit oder ohne Ken Jebsen. Aber die Aufgeregten hier kriegen es sogar fertig, ein Phantom Ken Jebsen zu kreieren, nur um kein Wort zur NATO-Kriegsfrage sagen zu müssen. Oder irre ich mich? Klärt mich mal auf, wo z. B. Eure Kampfposition gegen die aggressive NATO-BRD-Politik in Osteuropa zu finden ist? Diesbezüglich dürft Ihr mich gern belehren.
Im Belehren seid ihr doch ziemlich gut. Oben setzt jemand paar Links auf die Webseite der Berliner Freidenker und verkündet rotzfrech (Tschuldigung!), nun habe er zu den Freidenkern „recherchiert“. Das hätte doch wohl ein einziger schlichter Link auch getan oder meinetwegen noch ein zweiter, auf die Verbandsseite. Oder ging es in Wirklichkeit darum viiiiiel gründliches Studieren vorzutäuschen und jedem Beitrag eine flottes Etikett zu verpassen, damit nur Keiner und Keine auf die Idee kommt, mal selber zu lesen.
Mir fällt nämlich auf, dass Ihr als Grüppchen jeder Diskussion (in der Verzicht auf Pöbeleien vereinbart wurde), gnadenlos ausweicht, und wenn ich mich an das eine oder andere meiner Gespräche mit Autonomen erinnere, kamen wir immer sehr schnell an den Punkt, dass mein Gesprächspartner sagte, dass er da „nicht so tief drinne“ stecke. Naja, mag Zufall gewesen sein.
Ich frag mich nur, was habt Ihr davon. Jeden zweiten Abend in der Kneipe „Antifascista“ brüllen, ist das nicht zu wenig?
Genug.
Wenn ihr jetzt meint, ich hätte etwas viel den Oberschlauen ‚raushängen lassen, habt Ihr vielleicht sogar (ein bißchen) recht. Unter Normalos würde ich vorschlagen, darauf mal beim Bier zurückzukommen.
So long.“
Bemerkenswert hartnäckig kleben bestimmte Zuschreibungen an bestimmten Personen. Ausgerechnet Merkel gilt als „Mutti der Nation“, Gauck als seriöser Politiker, Wagenknecht als ziemlich radikale Linke, fast Kommunistin.
Auch negative Etiketten funktionieren: Ken Jebsen ist Antisemit.
Alle diese Abstempelungen kommen ohne Begründung aus. Der Stempelbild rastet in ein vorbereitetes akzeptiertes Muster ein und ist dadurch vor Sachargumentation fast 100%ig geschützt. Gegenargumentation, Darstellung der Fakten und ihrer Logik, haben erst dann eine Chance, wenn das hermetische Denkmuster erschüttert ist.
Und selbst der Hinweis, dass ein Minimum konzentrierten Lesens vorausgesetzt werden muss, scheint nicht überflüssig zu sein.
All das spricht nicht gegen informative, schlüssige, Zusammenhänge aufdeckende Argumentationen. Im Gegenteil, sie sind unersetzlich.
Mit den Vorwürfen des Antisemitismus gegen Ken Jebsen, setzt sich Mira Howard auseinander: „Ken Jebsen – Antisemit oder Friedensaktivist?“. Ihr Artikel ist durchaus ausführlich und lädt zur geistigen Mitarbeit ein. Meine Erfahrungen der letzten Zeit lassen mich annehmen, dass einige Menschen diesen Artikel hilfreich finden werden.
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Für ein anderes Fundstück habe ich Dirk Pohlmann zu danken. Wir sprachen darüber, dass bei allem Meinungsstreit über Flüchtlinge/Migranten nicht nur generell von den Fluchtursachen viel zu wenig die Rede ist (und deshalb auch nur selten Forderungen aufgestellt werden, die die Beseitigung der Fluchtursachen betreffen), sondern darüber hinaus, dass besonders die Fluchtursachen, die mit den Sanktionen gegen Syrien gesetzt sind, völlig außen vor bleiben. Sanktionen sind der erste kriegerische Akt und eine der bedeutendsten Ursachen für die Zerstörung lebenswerter Gesellschaftsverhältnisse, die schließlich zur Flucht führen. Dirk Pohlmann machte mich auf diese Webseite der Wirtschaftskammer Österreich aufmerksam, auf der das aggressive Sanktionsregime der EU gegen Syrien einschließlich seiner „Rechtsquellen“ umfangreich dargestellt ist.
War es die Show des „Eintagsüberfliegers“, der gelegentlich mal nichts Falsches sagt, wie ein selbsternannter Schlichter verlautbarte?
Wurde da der Pappkamerad aufgestellt, gegen den anonyme Indymedianer (sorgfältig eingewiesen, beaufsichtigt und maßvoll belobigt von ihrem, na meinetwegen, anonymen „back officer“) mit jugendlichem Schneid ihre stumpfen Säbel schwangen?
War da irgendsoein „ich weiß nicht was“, den mensch eigentlich ganz gut findet (im Vertrauen gesagt: pst, eigentlich toll findet), neben dem mensch aber keinesfalls gesehen werden möchte (weil mensch POLITISCHE VERANTWORTUNG trägt).
Welche Verwirrung! Da sprach ein GeheimdienstlerInnenabkömmling, der im Abkömmling des GeheimdienstlerInnenopfers den Verbündeten fand. Doch darum ging es nur am Rande.
Einfach so: Gestern Abend stellte sich Ken Jebsen (geplant war es) den Berliner Freidenkern und ihren Gästen zum Gespräch – darüber, was freies Denken ist und wie es zu einem Aufschwung der Friedensbewegung beitragen kann.
Da waren drei Stunden viel zu kurz. Die 25 Teilnehmer hätten es leicht auf 100 Wortmeldungen gebracht.
Alle erlebten, dass leidenschaftliche politische Aufklärung befreit, dass sie schön macht, dass Meinungsstreit und brüderlicher, pardon geschwisterlicher, Geist zusammen gehören, dass da, wo Menschen einander aufmerksam zuhören, wenig Platz für Inhaber ewiger Wahrheiten ist.
Es wurden Vorschläge gemacht. Es wurden Vorschläge angenommen (meinte das der arme b b?).
Alle gemeinsam blieben so tief verschiedener Meinung. Und nirgends ein Abgrund. Und soviel neue Lust auf neue Gespräche. Und soviel fröhliche Gesichter auf dem Bild. Und Platz für mehr Gesichter.
Her mit dem Bild!
Der Appell der Aachener Friedensfreunde richtete sich nicht nur solidarisch an uns Berliner Freidenker, sondern darüber hinaus an viele namhafte Vertreter der traditionellen Friedensbewegung und Linken.
Er stellt die dringliche Bitte dar, hinter beunruhigenden aktuellen Oberflächenerscheinungen der öffentlichen politischen Polemik (ein Bericht dazu hier), die Grundprozesse des anhaltenden Demokratieabbaus und der Militarisierung wahrzunehmen und sich ihnen gemeinsam entgegen zu stellen.
Es folgt der inhaltlich unveränderte Text, den wir entsprechend der Bedingungen unserer Webseite umformatiert haben:
"An alle, denen eine starke Friedensbewegung am Herzen liegt. Die Agitation der 'TransatlAntifa' , die zur Absage der Berliner Freidenker-Veranstaltung mit Ken Jebsen und in Aachen nach unserer Veranstaltung mit Ken Jebsen im Haus der evangelischen Kirche zur Absage weiterer friedenspolitischer Veranstaltungen im Haus der evangelischen Kirche führte, ist ein FANAL, das für viele andere destruktive Agitationen dieser sich 'links' nennenden Gruppierungen steht. Wir bitten alle, denen eine starke Friedensbewegung am Herzen liegt, sich klar zu machen, dass jede Gemeinsamkeit mit diesen Gruppierungen genau das bewirkt, was die 'Transatlantischen' Kriegstreiber bewirken wollen, nämlich eine starke Antikriegsbewegung verhindern. Wer immer noch glaubt, Ken Jebsen als "Verschwörungstheoretiker", "Querfrontler " oder gar als "Antisemit" ablehnen zu müssen, kennt Ken Jebsen nicht oder hat von seinem Engagement gegen Krieg nichts verstanden. Wer zudem immer noch glaubt, dass die 'offizielle Version' der Verbrechen vom 11. Sept. 2001 der Realität entspreche oder dass alle, die im Kopp-Verlag veröffentlichen, 'Rechte' seien, muss sich einmal ernsthaft mit der Materie befassen. Es geht um den GEMEINSAMEN Kampf gegen die Air Base Ramstein - hier geht von deutschem Boden Krieg und Mord aus! - und um den GEMEINSAMEN Kampf gegen die NordAtlantTERROROrg. Mit Friedensgruß Helene+Ansgar" ------------------------------------- * AACHENER AKTIONSGEMEINSCHAFT "FRIEDEN JETZT"!