Wir laden herzlich ein zu unserer nächsten Runde „Freidenker im Gespräch“:
Atomwaffen abschaffen – alle auf einmal? – und wie?
Wann: Mittwoch, 13. März 2019, 18 Uhr
Wo: Kieztreff Wedding, Stralsunder Straße 6
13355 Berlin
Wir freuen uns, Doris Pumphrey als Referentin zu begrüßen!
Vor einem Jahr dachten wir mit der Genossin Erika Baum darüber nach, was die Hauptwidersprüche in der gegenwärtigen Weltlage sind und welche Schritte daraus folgen, um die Kräfte des Fortschritts gegen die der Reaktion zu stärken. Diese Frage, nach dem Ziel und den notwendigen Schritten dorthin, betrifft immer wieder neu einen Schwerpunkt unserer Arbeit, den wir in unserer Berliner Erklärung 1994 beschlossen: den Kampf für den Frieden, gegen imperialistischen Krieg.
Das Ziel scheint allen klar: Friede auf Erden (Immanuel Kant). Aber welches sind die notwendigen Schritte dorthin – in einer Welt, in der angegriffene Länder im Fadenkreuz des Imperialismus auf hochentwickelte Waffensysteme angewiesen sind, um ihre staatliche Existenz zu sichern? Diese Themen werden umso drängender, nachdem die USA den INF-Vertrag aufkündigten.
Wir wollen der Frage konkret anhand der Forderung nach einem allgemeinen Atomwaffenverbot nachgehen. Und wir wollen herausfinden, welche die unabdingbaren Forderungen an die deutsche Regierung sein müßten.
Im Juli 2017 hat sich eine Mehrheit der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen für das Verbot von Kernwaffen ausgesprochen. Die International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) hatte den Atomwaffenverbotsvertrag auf den Weg gebracht und dafür 2017 den Friedensnobelpreis erhalten. 60 Staaten haben den Vertrag inzwischen formell unterzeichnet. 50 Staaten müssen ihn ratifizieren damit er in Kraft treten kann – doch erst 14 nationale Parlamente haben dies getan. Darunter ist kein Atomwaffenstaat, auch Deutschland fehlt, auf dessen Territorium bekanntlich US-Atomwaffen lagern und von hier aus gestartet werden können.
Verhandlungen zwischen den großen Atomwaffenstaaten mit dem Ziel der nuklearen Rüstungsbegrenzung und der Abrüstung leiden unter den sich zuspitzenden politischen Spannungen. Kann die am weitesten gehende Forderung – das Verbot von Atomwaffen – Bewegung in die festgefahrene Situation bringen? Kann unter den gegenwärtigen internationalen Bedingungen eine Kampagne zur Ächtung der Atomwaffen mehr sein als nur ein moralisches Bekenntnis?
Doris Pumphrey wird die Geschichte der Atomwaffenentwicklung betrachten wie auch den Zusammenhang zwischen Atomwaffen und konventioneller Bewaffnung und die Frage nach den Gründen für die Konflikte sowie nach den dafür Verantwortlichkeiten stellen. Warum fehlt es heute an jenen vertrauensbildenden Maßnahmen, die sich während des Kalten Krieges bewährt haben? Und schließlich: Welchen Beitrag kann die Friedensbewegung hierzulande leisten, um einer Welt ohne Atomwaffen näher zu kommen.
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