KÄMPFEND LERNEN
Rede der Genossin Erika Baum zum Thälmanngedenken vom 19.08.2017
Wir sind hier am Thälmann-Denkmal und morgen in Ziegenhals und ein Teil unserer Genossen bei der Demonstration der Faschisten in Spandau, um zu bekunden:
Thälmann ist niemals gefallen.
Seiner zu gedenken heißt: Aus seinem Leben, seinem Kampf die Fähigkeit, die Stärke und Bereitschaft zu gewinnen, um die gegenwärtigen Aufgaben zu erkennen und sie zu lösen.
Ernst Thälmann wurde in der Nacht zum 18. August 1944 im KZ-Buchenwald ermordet. Sie haben es geplant aber verschwiegen. Thälmann hat es im Frühjahr 1944 so gesehen: „Es besteht sogar die Wahrscheinlichkeit, so grausam und so hart es ist,…daß bei einem für Deutschland gefahrvollen Vordringen der Sowjetarmee. …das Hitlerregime in einer solchen Situation nicht davor zurückschrecken (wird), Thälmann beiseite zu schaffen oder aber für immer zu erledigen.“
Wenn wir hier stehen, unsere Genossen in Spandau demonstrieren, dann ist Thälmann unter uns. Das war so und wird so sein. Der Kampf um die Befreiung Thälmanns in der ganzen Welt war der Kampf gegen den Faschismus.
In Spanien kämpfte das Thälmann-Bataillon. In der Illegalität in den Konzentrationslagern wurde der Widerstand organisiert. Die Fahne der Sowjetmacht auf dem Reichstag in Berlin entsprach seiner Gewißheit über die Niederlage des Faschismus.
Auch nach dem Krieg haben wir die Orientierung gehalten:
Wir haben die Trümmer beseitigt, die Konzerne enteignet, eine Schulreform durchgeführt, die Junker verjagt. Wir gründeten die DDR. Unsere Kinder wurden Thälmann-Pioniere.
Weil wir diesen Weg verteidigen, verteidigen wir Denkmäler und Straßennamen. Wir wehren uns gegen Angriffe gegen Denkmäler der Sowjetsoldaten, des Sieges der Sowjetunion. Wir tun es in solidarischer Verbundenheit mit den Antifaschisten in der Ukraine, die dabei ihr Leben einsetzen.
Thälmann zeigt, wie man KÄMPFEND–LERNEN muß.
In Artikeln, in Aktionen, in Massenversammlungen, in der Parteiarbeit hat er den Zusammenhang von Imperialismus, Krieg und Faschismus gezeigt. Die Losung zu den Wahlen war „Wer Hindenburg wählt – wählt Hitler; wer Hitler wählt – wählt den Krieg“.
Besteht auch heute dieser Zusammenhang von Imperialismus, Faschismus und Krieg?
Nach der Vernichtung der DDR, ihrer Besetzung, hat der damalige Bundeskanzler, der jetzt so gelobte große „Europäer“, in der Regierungserklärung am 30.01.91 erklärt: „Deutschland hat mit seiner Geschichte abgeschlossen. Es kann sich künftig offen zu seiner Weltmachtrolle bekennen.“
Für alle verständlich hat es das Transparent junger Genossen erklärt: „Haben wir die Einheit geschaffen, um neue Kriege zu führen?“
Die Ausprägung des deutschen Imperialismus schreitet fort. Die EU, das imperialistische Staatenbündnis, sichert trotz aller Gegensätze die Rolle des deutschen Finanzkapitals. Was es heißt, wenn in Europa deutsch gesprochen wird, erleben die Werktätigen in Griechenland. Deutschland erhöht seine Rüstungsausgaben, beteiligt sich an Kriegsvorbereitungen und Kriegen, Ramstein/Büchel. Der militärisch-industrielle Komplex verdient an Kriegen.
Der Kampf Thälmanns, seiner Partei – ihre Erfahrungen waren ein wichtiger Beitrag zur Erarbeitung der Strategie des Kampfes und des Sieges über den Faschismus durch die Kommunistische Internationale 1935.
Dimitroff betont die Tendenz der Faschisierung im Imperialismus, den Klassencharakter des Faschismus und weist darauf hin, daß in Ländern der bürgerlichen Demokratie sich verschärfende reaktionäre Maßnahmen zu beachten sind…wer sie nicht bekämpft, kann den Sieg des Faschismus nicht verhindern.
Und Togliatti sagt, daß es die grundlegende Besonderheit unserer revolutionären Strategie ist, in jedem gegebenen Moment festzustellen, wer der Hauptfeind ist – wer der Hauptkriegstreiber ist.
Für die Gegenwart:
Die Hauptkräfte des Finanzkapitals (in Übereinstimmung und in Gegensatz) müssen, um ihre Macht zu sichern, die Weltmacht anstreben – eine unipolare Welt – eine „Wertegemeinschaft“. Sie bekämpfen alle Bewegungen, Staaten, die sich nicht unterwerfen. Dazu brauchen sie Kriege in der ganzen Welt.
Sie richten Ihren Hauptstoß, ihre Provokationen gegen Rußland und China. Die Nato löst die militärischen Aktionen. Das heißt deutsche Soldaten stehen an der Grenze Rußlands. Um den Frieden für Europa zu sichern, „Hände weg von Rußland“.
Wir wissen: Rußland ist nicht die Sowjet-Union.
Aber wo gibt es noch ein Land – man sieht es am Marsch der Unsterblichen – in dem jede Familie ihre Erfahrungen im Kampf gegen Faschismus und Krieg hat.
Um den Imperialismus zu schwächen, um seine Offensive zu stoppen, um den Krieg zu verhindern, damit die Welt nicht zum Schlachtfeld wird – brauchen wir die Einheit, die Aktion aller, die am Leben interessiert sind.
Schauen, was sie tun – nicht glauben, was sie sagen.
Deshalb gemeinsam gegen Faschisten in Spandau, aber gegen die Politik des Senats, der den Naziaufmarsch nicht verbietet.
Im Sinne von Thälmann WIDERSTAND.
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