Dass beide Forderungen unterschiedlich akzentuieren, liegt auf der Hand. Aber unvereinbare Gegensätze? So verschieden, dass unbedingt ZWEI voneinander abgegrenzte Veranstaltungen nötig sind?
Grundsätzlich wird kein Friedensfreund und keine Freundin den ehrwürdigen Slogan der Bertha von Suttner „Die Waffen nieder!“ (bekanntlich ein Romantitel aus dem Jahr 1889) gering schätzen. Folgt nicht selbst heute die Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Russland und den USA vom 9. September 2016 diesem Prinzip? – In einen Krieg verstrickte, tatsächlich oder angeblich für humanitäre Werte kämpfende, BERECHENBARE Mächte einigen sich, die Waffen schweigen zu lassen. Zunächst für einen begrenzten Zeitraum aber mit der Option auf Verlängerung.
Die Betonung liegt auf „berechenbar, humanitären Werten verpflichtet“.
Was später als Faschismus in die Welt gehievt wurde oder heute als gewalttätiger Extremismus/Terrorismus, das konnte sich Bertha von Suttner nicht vorstellen. Ich zweifle, dass sie sich gegenüber diesen Kriegsungeheuern auf die höfliche Empfehlung, „die Waffen niederzulegen“ beschränkt hätte. Wie es auch sei. Unsere beiden, (wirklich oder angeblich) humanitären Werten verpflichteten Mächte Russland und USA waren sich völlig einig: Die Vernichtung der Terroristen IS und Al Nusra wird fortgesetzt auch während der Laufzeit des Waffenstillstands und zwar gemeinsam.
„Die Waffen nieder!“ drückt also keineswegs einen ohnmächtigen Wünsch aus und ist schon gar nicht die Feigheit, den/die Angreifer beim Namen zu nennen. Diese Losung ist der entschiedenste Aufruf, Verantwortung für den Frieden zu übernehmen, Imperialismus und Aggression aufzudecken und schließt nicht aus, faschistische (oder gleichartige) Mörder als letztes Machtmittel mit Gewalt zu stoppen.
Wer behauptet „Die Waffen nieder!“ hindere daran, die aggressive Politik der NATO beim Namen zu nennen, der sollte noch einmal neu nachdenken. Das Gegenteil ist der Fall.
Die Freidenker halten sich zugute, aktiver Teil der „alten“, „traditionell verwurzelten“ Friedensbewegung zu sein. Das hat sie nie gehindert, in den verwickelten Kämpfen unserer Zeit klar zwischen Angreifer und Angegriffenem zu unterscheiden. Insbesondere die berüchtigte „Äquidistanz zwischen den Konfliktparteien“ in Syrien oder der Ukraine haben die Freidenker nie eingenommen. Seit Jahr und Tag prangern sie die aggressive Politik der USA und der von den aggressivsten imperialistischen Kräften gesteuerten NATO gegen Russland an. Seit Jahr und Tag sammeln die Freidenker Unterschriften für den Appell:
mit dem berühmten Abschlußslogan:
Zur Demo am 8.10. „Die Waffen nieder!“ sind die Freidenker mit diesem Frontbanner dabei:
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