Knapp 40 TeilnehmerInnen hatten sich zur öffentlichen Veranstaltung der Freidenker „Wie gefährlich ist die NATO?“ mit Oberst a.D. Bernd Biedermann eingefunden, erfreulich viele junge Leute, erfreulich viele Gäste unter ihnen. Mehr als eineinviertel Stunden beeindruckte Genosse Biedermann die ZuhörerInnen mit einem Vortrag – überwiegend in freier Rede und nicht immer ganz eng am vorgegebenen Thema – mit Erkenntnissen und persönlichen Einschätzungen aus Jahrzehnten seiner militärpolitischen Arbeit in verantwortlichen Positionen. Jeder/Jede spürte dem Vortragenden die Lust an, Klartext zu reden, auch zuspitzende Aussagen nicht zu scheuen. Das war nach dem Geschmack der meisten ZuhörerInnen – geteilt nach Zustimmung, manchmal durchaus auch Ablehnung. Entsprechend lebhaft (und thematisch mitunter ausufernd) war die Diskussion, mit einerseits klaren Antworten und andererseits vielen offenen Fragen, die nach weiterer Bearbeitung und Vertiefung verlangen.
Ich habe mir eine ganze Reihe anregender Problemstellungen notiert:
Zum Schluss sei noch mitgeteilt, dass Genosse Biedermann den Freidenkern zwei Exemplare der Arbeitspapiere der „Dresdner Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e. V.“ zu Verfügung stellte, darunter das Heft 115, das noch nicht online verfügbar ist. Ebenfalls übergab er uns ein Exemplar der (von ihm erarbeiteten) deutschen Übersetzung des „Weißbuch zur Militärstrategie Chinas 2015“. Alle diese Materialien können InteressentInnen bei der Leitung Berliner Freidenker ausleihen.
Bald werden wir einen Videozusammenschnitt des Vortrags von Gen. Biedermann online verfügbar machen.
Unser Dank gilt allen, die zu dieser erfolgreichen Veranstaltung beigetragen haben, an erster Stelle und ganz besonders natürlich unserem Gen. Bernd Biedermann, dem wir noch für viele Jahre Gesundheit, stets erneuerte Kompetenz und sowohl Streitlust, als auch Kampfesmut wünschen.
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Lieber Klaus-Peter,
an Hand deines Berichts und der Kommentare konnte ich mir Vieles vorstellen.
Das ist sehr anregend zu lesen.
Ich wollte eine Ergänzung zu dem von dir erwähnten SWP-Papier schreiben
(fand aber nicht den Zugang).
Da heißt es unter der Klassifizierung STÖRER:
„Sowohl starke und funktionsfähige als auch fragile oder
zerfallende Staaten können Störer der internationalen Ordnung sein.
Iran und Nordkorea
(sowie, mit deutlich geringerer Bedeutung, Venezuela oder Kuba) fallen in
die erste Katego-
rie; zur letzteren gehören Staaten wie Syrien, Somalia, Afghanistan oder
Mali. Ihr Störpoten-
zial kann sich aus dem Besitz oder der Weitergabe von
Massenvernichtungswaffen ergeben;
aus der Förderung oder Beherbergung von Terroristen; aus ihrer Lage (etwa an
einer strate-
gischen Transportroute oder einer Meerenge); oder auch aus inneren
Konflikten, die in ihre
Nachbarschaft hineinwirken – und nicht selten darüber hinaus. In der
globalisierten Welt von
heute kann so aus einem lokalen Problem schnell ein regionales oder
internationales werden.
Die Interessen (und die Werte) eines weltweit vernetzten Landes wie
Deutschland können da-
her selbst durch einen kleinen oder weit entfernten Störer empfindlich
beeinträchtigt werden.“
Diese Anmaßung ist doch ungeheuerlich! Darin liegen völkerrechtswidrige
Handlungsanweisungen für eine imperiale Politik.
Umso wichtiger ist der Aufruf zur multipolaren Welt (auf Basis der
UN-Charta) http://multipolare-welt-gegen-krieg.org/
China und Russlands Bedeutung für den Erhalt einer nicht kriegerischen Welt
ist umso bedeutender.
Kommentar: Elke Zwinge-Makamizile – 18. April 2016 @ 13:01