zu einer Informationsveranstaltung mit Nadiia Melnychenko, Journalistin (Timer, Odessa) und Kyrylo Shevchuk, Jurist und Verteidiger von Betroffenen des Odessa-Massakers sowie der Regierungskritiker, die Im Frühjahr 2015 verhaftet wurden.
Beide starten ihre Rundreise durch europäische Städte hier in Berlin und werden
am Freitag, den 5. Juni 2015
über die Situation in der Ukraine berichten sowie Eure Fragen beantworten.
Beginn: 17.30 Uhr,
Ort: Räume der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V. (GBM), Weitlingstraße 89, 10317 Berlin*.
Die Räume sind ab 17 Uhr geöffnet. Wir freuen uns auf Euer Kommen.
*Zur Anfahrt: bis S+U Lichtenberg (Berlin), Ausgang Weitlingstr., nach rechts etwa 15-20 min. Fußweg, oder mit Bus 240 (alle 10 min.), 2 Haltestellen.
i.A. Uta und Edi Mader, Mitglieder im Leitungskollektiv der Berliner Freidenker
Siehe auch die nachfolgende Erklärung der Organisatoren dieser Rundreise, zu denen auch Oleg Muzyka gehört, Augenzeuge und Betroffener des Massakers in Odessa.
präsentiert:
Am 7. – 11. Juni kommen Vertreter der ukrainischen progressiven Menschenrechtsbewegung nach Madrid und besuchen auf ihrem Weg auch Berlin und Brüssel. Ihr Ziel: Die bestehende Informationsblockade zu durchbrechen und den unmittelbaren Zeugen des Genozids und Verletzung von Menschenrechten in der Ukraine Gehör zu verschaffen.
Nadiia Melnychenko ist Mitglied des Ukrainischen Journalisten-Verbandes sowie der International Federation of Journalists (IFJ) und Leiterin der gemeinnützigen Stiftung „Blagodar“, die Hilfe für Politgefangene und ihre Angehörige in Odessa sowie für Opfer der Tragödie des 2.Mai und deren Familien organisiert. Sie arbeitet als Journalistin bei einer der größten unter den noch existierenden oppositionellen Zeitschriften in der Ukraine – der regionalen Online-Zeitung Timer in Odessa (http://timer-odessa.net), deren Mitarbeiter bereits öfter tätliche Übergriffe und Prügeleien seitens Nationalisten erleiden mussten.
Am 14. Mai 2015 wurden Wohnungen mehrerer Mitarbeiter des Timers, darunter auch des Chefredakteurs Yuri Tkachev, mit Verdacht auf „Separatismus“ durchsucht (den Durchsuchungsbefehl erteilte Primorskij Bezirksgericht). Daraufhin wurden mehrere Journalisten vom Sicherheitsdienst verschleppt und einem 10 bis 15 Stunden dauernden Verhör unterzogen, bis sie wieder frei gelassen wurden. Es wurde redaktionelle Ausrüstung sowie Arbeitsgeräte bei der Durchsuchung beschlagnahmt, womit es den Sicherheitskräften gelang, die Arbeit der oppositionellen Zeitschrift gesetzwidrig für eine Weile lahm zu legen. Mittlerweile wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Die Odesser Journalisten haben einen Brief an die Staatsanwaltschaft verfasst, mit der Aufforderung, die Durchsuchungen und Verhöre an regierungskritischen Kollegen von Timer zu begründen.
Frau Melnychenko wird über die schweren Bedingungen der Journalistenarbeit in Zeiten der faschistischen Diktatur am Beispiel von Odessa, sowie über die realen Kräfteverhältnisse in der Stadt und den Befreiungskampf der Bewohner von Odessa erzählen. Sie wird ebenso über die verlogenen Emissäre erzählen, die Europa bereisen und sich für Vertreter des Odesser Widerstands ausgeben. Ein weiteres Thema: Die Pressefreiheit und welche Gestalt sie in einem Land annimmt, das unter Kontrolle der amerikanischen CIA steht.
Kyrylo Shevchuk ist Mitglied der nationalen Vereinigung von Rechtsanwälten der Ukraine. Er verteidigt die Menschen, die am 2.Mai 2014 in Odessa verhaftet wurden, nachdem es ihnen gelungen war, lebendig dem flammenden Inferno im Gewerkschaftshaus zu entfliehen, sowie auch diejenigen, die anschließend im Einkaufscenter „Athen“ auf dem Grecheskaja Platz gefasst und hinter Gitter gebracht wurden. Er vertritt ebenso die Regierungskritiker, die im April und Mai 2015 des Terrorismus beschuldigt und verhaftet wurden. Herr Shevchuk bringt 31 Bände dieser Kriminalfälle in digitaler Form mit, die anschaulich beweisen, wie in der heutigen Ukraine Prozesse gegen Andersdenkende fabriziert werden. Er wird auch darüber berichten, wie die ukrainischen Sicherheitskräfte Gefangenen foltern und bei der Wahl der Verhörmethoden der Gestapo aus den Zeiten des 2. Weltkriegs nacheifern. Das sind Berichte über die Willkür des ukrainischen Gerichtssystems aus erster Quelle. Demokratie für das Marionettenregime, gemacht nach US-amerikanischen Vorstellungen. Gesetzlosigkeit und rechtsextremer „Rechter Sektor“ an der Spitze der Gesellschaft als politische Realität in der Ukraine. Wie kann den Unschuldigen hinter Gittern geholfen werden?
Stellen Sie ihre Fragen über die Situation in der Ukraine.
Reale Zeugen der Ereignisse in Odessa werden sie ehrlich beantworten.
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