Kürzlich weilte der „junge Alte von Weimar“ in Berlin und besuchte auch die „junge Welt“. Er nahm an einer Führung durch die Redaktionsräume teil. Mit Staunen hörte er den Bericht von Dietmar K. darüber, wie vor Jahren eine Art basisdemokratischer Aufstand den Untergang des Blattes verhinderte und seine Wiedergeburt einleitete. Danach suchte er die Toilette auf und sprühte (denn er war mit der Zeit gegangen) auf das jW-Spieglein an der Wand:
Über Deinen Papierkörben
ist Ruh‘.
Von frischem Geiste
spürest Du
kaum einen Hauch.
„Verschwörungstheorien!“
pfeift’s aus dem Walde.
Warte nur, balde
pfeifst Du das auch.
Sie nennen mich
Verräter an meinem Volk
Sie nennen mich
Jüdischer Antisemit
weil ich spreche von dem
was sie tun in Israels Namen
gegen Palästinenser
gegen Araber anderer Länder
und auch gegen Juden
die totgeschwiegen werden
Lieber Moshe,
»Zur Zeit der Verleumder« überschrieb Erich Fried vor einem halben Jahrhundert sein Gedicht – nicht ahnend, dass zu den Verleumdern heute die wissenden Ditfurths und ein offenbar unwissender Bürgermeister gehören könnten, die nicht in der Lage zu sein scheinen, zwischen der Kritik an der israelischen Regierung und der Verteidigung von menschlichen Rechten auf Leben zu unterscheiden, sich darüber hinaus anmaßen, als Deutsche darüber zu entscheiden, wer als Jude zu akzeptieren ist. Und das in der Stadt mit der Paulskirche, der »Wiege der deutschen Demokratie« (John F. Kennedy). Dich zitierend: »Wer meint, den Antisemitismus bekämpfen zu sollen, vermeide es vor allem, Israel, Judentum und Zionismus, mithin Antisemitismus, Antizionismus und Israel-Kritik wahllos in seinen deutschen Eintopf zu werfen, um es, je nach Lage, opportunistisch zu verkochen und demagogisch einzusetzen…«
Dir, den mit Dir Referierenden und den Euch zustimmenden Versammelten solidarische Grüße, herzlich
Esther Bejarano und Rolf Becker
geb. 3. Januar 1932 – gest. 4. Mai 2017
geb. 5. November 1917 – gest. 15. Mai 2017
Beide gaben, jeder an seinem Platz, ihre besten Kräfte für den Aufbau und die Entwicklung der sozialistischen DDR, den ersten und einzigen Friedensstaat auf deutschem Boden.
Beide kämpften für die Behauptung und das Wiedererstarken der sozialistischen und kommunistischen Idee über den Untergang des Realsozialismus hinaus.
In unserem Berliner Verband waren sie, nach Maßgabe ihrer Kräfte, bis zuletzt aktiv. Vorbilder waren sie uns in ihrer politischen Zuverlässigkeit, in ihrer streitbaren Parteilichkeit, in ihrem Bestreben, auf die offenen Fragen des Kampfes gegen Imperialismus und Krieg, für die Befreiung der Menschheit neue gültige Antworten des Marxismus-Leninismus zu finden.
In unserer hochkomplexen Zeit scheint es an Wegen zu mangeln, Terrortaten aufzuklären. Die Darstellung eines „islamistischen“ Terrors trügt oftmals, merkte auch der gutwilligste BKA-Gläubige, als im Fall Amri wieder einmal die „Täterdokumente“ am Tatort gefunden wurden. Doch wie weiter?
Man solle die Menschen an dem Bahngleis abholen, an dem sie stehen. Wohl wahr. Aber, um im Bild zu bleiben:
„Kampftag gegen Faschismus“, von Gerhard Feldbauer, jW vom 31.5.2017
Hallo,
Vielleicht faende es der „Partigiano morto per la liberta“ ja ganz in Ordnung, aber wohl eher wuerde er sich unter seiner Grabesblume einfach rumdrehen – angesichts dieses Partisanenverbands-Praesidenten Smuraglia, der zu den Menschheitsuebeln NATO und Imperialismus nichts zu sagen weiss, um so mehr aber sich ueber Immigrationsverweigerer wie Ungarn, Wilders oder die NATO-Gegnerin Le Pen aufregt, und so den Antifaschismus zum Witz macht bzw. schlimmer noch ihn zu einem Instrument der Herrschenden pervertiert.
Mit freundlichen Gruessen
H. K.
Nachbemerkung der Webredaktion:
Mögen unsere Leserinnen und Lesern selbst beurteilen, ob es sich hier um Querulantengeschreibsel handelt, das jeder vernünftige Mensch ignorieren würde oder ob etwas Wichtiges öffentlich gemacht werden soll. Einen bedenkenswerten Einwand zu ignorieren, stellt eine Missachtung dar. Wir wissen nicht, was schwerer wiegt: Die Missachtung eines Feindes oder die Missachtung eines Partners.