Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

9.11.2016 – „Berliner Runde – Freidenker im Gespräch“

Sonntag, 30. Oktober 2016 von Webredaktion

Liebe Freidenkerin, lieber Freidenker, liebe Freunde, wir laden ein zu unserer nächsten öffentlichen

Berliner Runde – Freidenker im Gespräch“

am Mittwoch, dem 9. November 2016, 18.00 Uhr 

im Klub der Volkssolidarität, Torstr. 203 – 205, 10115 Berlin*

„Hände weg von Syrien!“

*

Aktivisten vom US Peace Council und weiteren us-amerikanischen und internationalen Friedensorganisationen sind am 13. Oktober 2016 an die internationale Öffentlichkeit getreten mit dem Ruf:

„USA-Hände weg von Syrien!

Eine dringende Botschaft für den Frieden am Vorabend eines größeren Krieges“ 

*

Sie rufen dazu auf, eine weltweite EIN-Punkt-Ad-Hoc-Koalition zu bilden: Widerstand gegen die US-/ NATO – Intervention zum Regierungswechsel in Syrien. Für ein Ende aller Gewalt, Interventionen und Sanktionen.

Der vollständige Text des Aufrufs ist hier zu finden und kann dort auch unterzeichnet werden. Bis heute unterstützen diesen Aufruf mehr als 220 Organisationen und mehr als 1800 Einzelpersonen.

(more…)

Wort zum Sonntag #32 – Gundermann

Sonntag, 30. Oktober 2016 von Webredaktion

Bei Freidenkern gefunden… und anderswo… 10/16 

Mittwoch, 26. Oktober 2016 von Webredaktion

Die Nachdenkseiten haben sich eines, wie ich meine, vernachlässigten Themas angenommen – der Glaubwürdigkeit zivilgesellschaftlicher Organisationen. Den Anlass lieferte ihnen „Campact e. V.“. Am 27.9.2016 wurde das Problem auf den Nachdenkseiten zum ersten Mal angesprochen, da sich der „themen scout“ Yves Venedy von Campact in der Kalte-Kriegs-Logik gegen Russland geäußert hatte. Am 13.10. 2016 legten die Nachdenkseiten nach: „Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten haben weiter recherchiert und Erstaunliches ans Licht geholt.“ Zugleich starteten NDS einen Aufruf an ihre Leserinnen und Leser, selbst zu prüfen und zu recherchieren und gaben zu diesem Zweck einige orientierende Fragestellungen vor. Jetzt, am 25.10. 2016 bringen die Nachdenkseiten den zusammenfassenden Beitrag:Ist Campact zu trauen? – NDS-Leserinnen und Leser meinen mehrheitlich: nein. Und sie belegen das.“ und stellen eine 27-seitige Dokumentation der LeserInnen-Rückmeldungen online.

Ich hatte mich im Zusammenhang mit den von Campact im September 2016 organisierten Protesten gegen TTIP und CETA unabhängig von den NDS für Campact interessiert und die Informationen gesichtet, die der Verein im Rahmen seiner Teilnahme an der ITZ veröffentlicht. Danach finanziert sich der Verein seit Jahren aus Förderbeiträgen (z. Z. mehr als 47.000 FördererInnen) und Spenden, während in den Anfangsjahren die Finanzierung durch einige Stiftungen maßgeblich war (lt. Wikipedia), worüber aber keine detaillierten Daten öffentlich zugänglich sind.

Interessant sind die Angaben zur inneren Verfasstheit des Vereins. Seine Mitgliederzahl ist auf 12 begrenzt (war in früheren Jahren auf sieben begrenzt). Die Vereinsmitgliedschaft der drei Vorstandsmitglieder (die in Personalunion Geschäftsführer sind) endete satzungsgemäß mit der Wahl in den Vorstand. Die 12 Mitglieder werden zu gleichen Teilen vom Team (53 festangestellte Personen) von einer Repräsentanz der vielen tausend FördererInnen und vom Vorstand gestellt; ein offensichtlich in vieler Hinsicht ungewöhnliches Vereinsmodell. Angaben zur (zentralen) Rolle und Stellung der drei Geschäftsführer konnte ich nicht online finden. Käme Till Eulenspiegel des Wegs, das für drastische Sprüche bekannte Original aus dem deutschen Volksbuch, würde er vielleicht sagen: „Glückwunsch, Ihr drei großmächtigen Herren Geschäftsführer, vor jeder demokratischen Störung habt Ihr Euch zuverlässig geschützt!“

Die Kurzinformationen zu den Teammitgliedern laden zu weiteren Recherchen ein. Beachtlich, was die NDS (hier, zu Punkt 6 scrollen) zu den Kopplungen von Geschäftsführer Bautz (Campact und Bewegungsstiftung), managing director Fiedler (Bewegungsstiftung) und der Hintergrundorganisation des Weltsozialforums (Recherchen Chossudovski) in den Vordergrund gerückt und so sichtbar gemacht haben.

Den NDS ist zu danken, einen kritischen Blick (ohne Pauschalurteil!) auf Campact gelenkt zu haben. Andere „zivilgesellschaftliche Organisationen“ erfreuen sich schon länger kritischer Aufmerksamkeit. Ich erinnere an AVAAZ, an pro Asyl (Achtung für’s Seelenheil – der entsprechende Beitrag steht bei Kopp!), mein Blick geht auch auf IALANA, Hauptwirkungsstätte von Reiner Braun, mit deren Transparenz ich ungute Erfahrungen machte (hier, hier und hier) oder den Bund für soziale Verteidigung. Und es scheint mir eine berechtigte Frage, wer das IPB dieser Tage befähigt hat, einige Vorschläge zu Syrien zu formulieren, die sozusagen tausendprozentig in die Agenda gewisser politischer Mächte passen.

Immer wieder geschieht es also, dass konkrete Organisationen aus konkretem Anlass kritisch unter die Lupe genommen werden. Oft sind die Ergebnisse durchaus bemerkenswert, geraten mit der Zeit aber in Vergessenheit. Beim nächsten Anlass für Skepsis fängt das Orientierungsbemühen wieder bei Null an. Die Materialien der ITZ, die selbst lückenhaft bzw. diskussionswürdig sind, werden kaum genutzt

Ist es nicht an der Zeit, dass JEDE Initiative und Organisation, die politisches Vertrauen einfordert, Standards der Transparenz praktiziert, die Vertrauen fördern?

***

Die Nachdenkseiten (NDS), um vorstehenden Beitrag nach dieser Seite abzurunden, bzw. ihr gemeinnütziger Förderverein IQM, sind nicht Mitglied der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ (ITZ).

„ Am Anfang war das Nichts !?“ – mit Update 26.10.2016 (20.10.2016)

Mittwoch, 26. Oktober 2016 von Webredaktion

Zum Verhältnis von Naturwissenschaft und Religion

Anmerkungen von Axel Popp ( Potsdam)

zur Sendung „ WissensWerte“ im INFOradio des RBB vom 09.10.2016 

Thomas Prinzler moderiert schon eine Reihe von Jahren im INFOradio die interessante Sendereihe „ WissensWerte“, in der er Wissenschaftler und Forscher zu Themen verschiedenster Disziplinen befragt und vorstellt. So auch am 04.10.2016 im Bildungsforum Potsdam ( Sendetermin 09.10.2016 ) befragte er drei Gäste zum Verhältnis von ( Natur-) Wissenschaft und Religion.

Hier der Link zur Sendung ( 37 Min. Tonaufzeichnung ).

Für den Theologen Dr. Oliver Putz ist klar, es gibt einen Schöpfer – Gott, wenn auch transzendent, „ da sei etwas “, was sich offenbare in der Welt, so u.a. in dem anthropischen Prinzip ( der Feinabstimmung der Naturkonstanten ), die dazu führte, dass die Welt sich so ausbilden konnte, wie wir sie jetzt beobachten können. Es sei mehr, als nur reiner Zufall. Dabei dürfe man die Bibel als Offenbarung Gottes nicht wörtlich lesen bzw. nehmen.

Die beiden anderen Gäste, Prof. Wolfgang Lucht und Prof. Thomas Naumann, plädierten dafür, Wissenschaft und Religion deutlich voneinander zu trennen. „ Im Land des Wissens gäbe es nur Erkenntnis, aber kein Leid. Religion sei ein menschliches Phänomen“ und es ist ein „ Wunder “, dass wir Menschen die Welt erkennen könnten. Die Wissenschaft konzentriere sich darauf, „ was ist “, aber nicht darauf „ was sein soll. “ Am Anfang sei das Tohuwabohu, das Chaos, aber auch das ( Natur-) Gesetz, das Logos. „ Eine Dialektik von Chaos und Logos “. Menschen bräuchten moralische Grundlagen, Werte und Orientierung. Und trotz der europäischen Aufklärung könne man in unserer abendländischen Kultur diese moralischen Grundlagen nicht von der Religion trennen. Als Kronzeuge dafür wurde Bertolt Brecht aufgerufen, der in seinen Werken immer wieder biblische Bilder / Vergleiche herangezogen hätte. Da waren sich die beiden Professoren nicht einig, Einer von ihnen betonte, man könne heute durchaus ein moralisch verantwortlicher Mensch sein, ohne sich dabei auf eine Religion zu berufen.

Schwierig gestalte sich die Frage nach dem „ Anfang “ der Welt. Physikalisch sei das Milliarden Jahre v o r dem Menschen schon abgelaufen. Der Theologe meinte, da wäre nicht nur die Materie, die Physik in die Welt gekommen, sondern auch für uns Menschen eine Verheißung, eine Hoffnung. Die Urknall – Hypothese könne den physikalischen Ablauf erklären bis auf die ultrakurze Zeitspanne von 10 – 43 Sekunden nach dem Big Bang. Es sei somit eine semantisch sinnlose Frage, was denn vor dem Urknall gewesen wäre, weil auch erst mit dem Urknall die Zeit entstanden wäre.

Problematisch erwies sich die Frage nach „ Grenzen “ der menschlichen Erkenntnis. Nach Galilei könnten sich zwei Wahrheiten, die Wahrheit der Bibel und die Wahrheit der Natur, nicht widersprechen. Es gäbe zwar viele Welten, Multiversen, aber unser Gehirn sei nicht „ gemacht “ um diese Grenzen aufzufinden.

Ich möchte hier nicht alle Fragen zu dieser Sendung referieren, außerdem habe ich nur für mich bemerkenswerte Teile aufgegriffen. In einer Mail an den Moderator Thomas Prinzler stellte ich nur zwei Fragen :

1. die Grenzen unser menschlichen Erkenntnis / unseres Wissens

Für mich stellt sich diese Frage so nicht ! Der menschliche
Erkenntnisprozess ist UNENDLICH, unbegrenzt ( solange es denkfähige
Menschen geben wird ) !! Sicher gibt es immer einen aktuellen Stand
unserer Erkenntnis ( quasi die vorderste Forschungsfront ), aber diese
aktuelle “ Grenze “ wird irgendwo auf der Welt in jedem Augenblick
irgendwie überschritten ( und wenn es zunächst nur als Idee /
Hypothese ist ). Es gibt kein Ende, keinen absoluten Abschluss in der
Erkenntnis. Ich kann auch keinen Sinn in der Frage nach einer “ Grenze
“ für unser Wissen erkennen. Es sei denn, man erteilt Denkverbote,
dass man hier, warum auch immer, nicht weiter denken dürfe.

2. zur “ Urknall – Hypothese „

Wie schon der Name “ Hypothese “ besagt, ist es eine intelligente
Vermutung / Annahme ( sicher, die heute von vielen Physikern vertreten
wird ), aber mit dem “ Schönheitsfehler “ der nicht erklärten
Singularität ganz am Anfang. Daneben vertreten einige Physiker andere
Erklärungen ( z.B. “ Quanten – Schleifen – Gravitation “ ) Diese
Deutung erscheint mir viel plausibler. Danach gibt es KEINEN Anfang,
weil Materie immer da war und sein wird in einem ewigen Prozess steten
( Form – ) Wandels.
Danach kann / muss Materie nicht “ erschaffen “ werden. Damit
entfällt auch der letzte Gedanke einer “ Erschaffung “ der Welt.

Ich erlaube mir, hier noch etwas zu ergänzen, was über den engeren Rahmen der Natur – Wissenschaft hinausgeht, aber für mich eindeutig die Wirkung eines Denkverbots hat. Es geht um die grundsätzlichen Lehraussagen der „ Wirtschaftswissenschaft “ / der Volkswirtschaftslehre. Hier herrscht seit vielen Jahrzehnten ein neoliberales / neoklassisches Dogma über den Markt und die Marktmechanismen. Das ist verschiedentlich kritisiert worden ( u.a. auch von T. Piketty, man bastele oft kleine mathematische Modelle, hätte aber aus dem Blick verloren, dass die Ökonomie zu den Sozialwissenschaften gehöre ). 95 % der Ökonomie – Professoren „ predigten“ dieses Dogma und konditionierten so Millionen von Studenten weltweit einseitig falsch und immunisierten sie oft erfolgreich gegen jeden neuen Gedanken einer Alternative für eine neue solidarische, selbstbestimmte Wirtschaft. Nach meiner Auffassung verstößt diese „ Ökonomie “ auch gegen wissenschaftliche Methodenprinzipien der Wahrheitsprüfung an der praktischen Erfahrung.

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Update von Axel Popp 26.10.2016 (20.10. 2016);

Am 09.10. (11.10.) hatte ich hier Bezug genommen auf eine Sendung in INFOradio. “ Am Anfang war das Nichts ?“ mit Thomas Prinzler.
Heute ( 20.10.2016 ) lief in der Sendereihe Scobel in 3sat die Sendung “ Das Dunkel der Astrophysik “ mit 3 Astrophysikern, die sich genau auch mit dem Urknall und einem möglichen “ Beginn “ von Allem befasste.

Hier wurden genau die “ Theorie “ des Urknalls in Frage gestellt. Über die ersten 380.000 Jahre nach dem “ Urknall “ ( bei dem Alter unseres Universums von 13, 8 Mrd. Jahren ) kann heute überhaupt keine Aussage gemacht werden! Interessant das Interview mit der Kosmologin Lisa Randall. Es bestehen nur mehr oder weniger plausible Annahmen darüber. Es sei zu vermuten, dass mit der weiteren Aufklärung der “ dunklen Energie “ ( 72 % ) und der “ dunklen Materie ( 23 % ) auch diese frühen Prozesse besser zu verstehen sind.
Mich störte nur die Verwendung des Begriffs “ Theorien “ für verschiedene mathematische Konstrukte zu einer Deutung der Abläufe ( so nutzt Randall nur 5 Dimensionen gegenüber den 11 Dimensionen der String – Theorie )
Wie ich die Wissenschaftstheorie verstanden habe, liegt eine THEORIE dann vor, wenn ihre Aussagen weitgehend überprüft und an empirischen Daten belegt ist. ( Wahrheitsprüfung ) Während hier Modelle, Annahmen ja Spekulationen vorliegen, die bestenfalls eine Hypothese darstellen können.

Auf jeden Fall stehen diese Aussagen im Widerspruch zu den ziemlich absoluten Behauptungen der Sendung “ WissensWerte „.

Gruß. Axel

Gefährlich oder harmlos? Jetzt Transparenz bei Glyphosat fordern

Mittwoch, 26. Oktober 2016 von Webredaktion

Das Umweltinstitut München e. V. informiert:

Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,

im Streit über die Wiederzulassung des Unkrautvernichters Glyphosat verweisen Hersteller und Behörden immer wieder auf Studien, die belegen sollen, dass das Pestizid harmlos ist. Doch die genannten Studien sind bisher öffentlich nicht zugänglich und somit nicht überprüfbar.

Schon lange fordern wir daher die Herausgabe dieser Geheimstudien. Jetzt haben die Hersteller einen Leseraum in Brüssel eingerichtet, in dem die Studien für einige Wochen unter strengen Auflagen eingesehen werden können.

Unser Referent Karl Bär hat diesen Raum besucht, um sich selbst ein Bild zu machen. Unter ständiger Aufsicht durch Wachpersonal konnte er die Studien an speziellen Computern einsehen. Dabei durften weder Kopien noch Fotos gemacht werden, lediglich handschriftliche Notizen. Karl Bär: „Unter diesen Bedingungen ist es unmöglich, die 71 Studien einer ernsthaften Überprüfung zu unterziehen.“ So ein Leseraum ist offenbar kein Ersatz für echte Transparenz oder gar wissenschaftliche Auseinandersetzung!

Bis spätestens Ende nächsten Jahres soll die Bewertung der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) vorliegen, auf deren Grundlage über die Wiederzulassung von Glyphosat entschieden wird. Schon mehr als 22.000 Menschen fordern mit uns: „Die ECHA darf keinen Persilschein für Glyphosat ausstellen.“

Wir fordern eine unabhängige und transparente Bewertung der Gefahren von Glyphosat: Machen Sie mit, schließen auch Sie sich unserer Aktion an.

***

Das Umweltinstitut München e. V. informiert hier ausführlich über seine Tätigkeitsfelder, das Team und viele Aktivitäten. Zugleich erfüllt es nicht die Transparenzkriterien der Zivilgesellschaft, wie sie als Mindestkriterien u. a. von der ITZ hier definiert sind und zur Zeit von 790 zivilgesellschaftlichen Organisationen erfüllt werden.

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