Landesverband Berlin im
Deutschen Freidenker-Verband e.V.

„eine imperialistische Mißgeburt“

Sonntag, 19. März 2017 von Webredaktion

Aus gegebenem Anlass, nicht ohne Bezug zum öffentlichen Gespräch der Freidenker am kommenden Mittwoch, erlaube ich mir, die folgenden Worte Rosa Luxemburgs von 1911 zu zitieren:

Und jedes Mal, wo bürgerliche Politiker die Idee des Europäertums, des Zusammenschlusses europäischer Staaten auf den Schild erhoben, da war es mit einer offenen oder stillschweigenden Spitze gegen die „gelbe Gefahr“, gegen den „schwarzen Weltteil“, gegen die „minderwertigen Rassen“, kurz, es war stets eine imperialistische Mißgeburt. (…)  Und die Losung des europäischen Zusammenschlusses kann objektiv innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft nur wirtschaftlich einen Zollkrieg mit Amerika und politisch einen kolonialpatriotischen Rassenkampf bedeuten. Der Chinafeldzug der vereinigten europäischen Regimenter mit dem Weltfeldmarschall Waldersee an der Spitze und dem Hunnenevangelium als Panier – das ist der wirkliche und phantastische, der einzig mögliche Ausdruck der „europäischen Staatenföderation“ in der heutigen Gesellschaft. (…) Ebenso wie wir stets den Pangermanismus, den Panslawismus, den Panamerikanismus als reaktionäre Ideen bekämpfen, ebenso haben wir mit der Idee des Paneuropäertums nicht das geringste zu schaffen.“

Dies ist ein Auszug aus dieser etwas umfangreicheren Arbeit.

Den alten Luxemburg-Text und einen zweiten, nicht ganz so alten Text, der mit tagesaktuellen Links und Querverweisen versehen wurde, habe ich bei Radio Utopie gefunden und empfehle, den Beitrag dort aufmerksam zu lesen. 

Wort zum Sonntag #47 – Prilleau

Sonntag, 19. März 2017 von Webredaktion

Epilog

Es saß zu später Abendstunde
Ein Gauckler auf des Bettes Rand.
Der Pfleger auf der Abendrunde
Ihn fest auf die Matratze band.

j. l. prilleau

22.3.2017 – „Berliner Runde – Freidenker im Gespräch“

Mittwoch, 15. März 2017 von Webredaktion

Achtung!!! – Neuer Ort, neue Uhrzeit – Achtung!!!

Liebe Freidenkerin, lieber Freidenker, liebe Freunde, wir laden herzlich ein zu unserer nächsten öffentlichen

Berliner Runde – Freidenker im Gespräch“

am Mittwoch, dem 22März 2017, 18.30 Uhr, in der alternativen Klub-KneipeTerzo Mondo“, Grolmanstraße 28, 10623 Berlin*

zum Thema:

Der Kampf Lenins für die Macht der Sowjets.

Von den „Aprilthesen“ 1917 bis zu „Lieber weniger, aber besser“ 1923″

Referent/Diskussionsgrundlage: Dr. Klaus-Peter Kurch

Dr. Kurch ist Dipl. phil. Dr. oec.

Die Veranstaltung ist die erste aber nicht die letzte im Jahr 2017, mit der die Berliner Freidenker des 100. Jahrestages der russischen Revolutionen von 1917 gedenken, besonders aber der immer wieder heftig umstrittenen Großen Sozialistischen Oktoberrevolution.

Wir wollen darüber diskutieren, wie Lenin in den unterschiedlichen, ja absolut gegensätzlichen und angespanntesten Situationen der Jahre 1917 bis 1923, zwar die Frage der Macht der Sowjets jeweils tagesaktuell beantwortete, dass aber für ihn der Kern der Machtfrage immer die Selbstermächtigung des Volkes war, konkret der Arbeiterklasse plus der „aufgeklärtesten Elemente“ im Bündnis mit den Bauern.

Die Orientierung Lenins auf die Selbstermächtigung der Ausgebeuteten begründet, so meinen wir, einen Gutteil seiner heutigen Aktualität.

Das Thema wird nicht in einem längeren Vortrag behandelt, sondern in der Form, dass zu ausgewählten Zeitabschnitten bzw. Ereignissen jeweils Thesen zur Diskussion gestellt werden. Die folgenden Diskussionsschwerpunkte werden vorbereitet:

*

fertiges Konzept, langatmige Rede – ganz ohne konkreter Analyse vor Ort“ ?

April 1917, „Aprilthesen“ (zu finden hier oder hier, Seite 3-8)

*

„Botschaft aus der Laubhütte“ ?

August/September 1917, „Staat und Revolution“ (zu finden hier, Seite 393ff, hier oder auch hier)

*

„milde Leitung eines Dirigenten“/„scharfe Diktatorschaft“

Mai 1918, „Die nächsten Aufgaben der Sowjetmacht“ (zu finden hier, Seite 259f, Interessantes auch hier)

*

„bleibt uns damit vom Leibe!“ (Trotzkis „Thesen“ sind politisch schädlich“)

Dezember 1920, „Über die Gewerkschaften“ (zu finden hier, Seite 15, anderes dazu hier)

*

„zu einer derart halbschlächtigen Maßnahme gezwungen“

April 1921, „Referat über die Naturalsteuer“ (zu finden hier, Seite 297, besonders wichtig Ulla Plener hier, vergleiche dazu auch hier)

*

„Ich schneide hier gerade die Frage der Kultur an,…“

Februar/März 1923, „Lieber weniger aber besser“ (das 16-seitige letzte Werk Lenins ist hier zu finden, Seite 474-490, aufschlussreich zu den damaligen Auseinandersetzungen  Rogowin hier und Hildermeier hier)

 

Zu den vorstehenden Zeitabschnitten bzw. Problemstellungen wünschen wir uns eine lebhafte Diskussion. Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass weitere/andere Fragestellungen „verboten“ sind.

Bildend und unterhaltend: Zitate von W. I. Lenin

 

Im Anhang zu dieser Einladung einige Auszüge aus „Lieber weniger, aber besser“ als Lesematerial.

 

Leitungskollektiv der Berliner Freidenker

———————————————–

*Das „Terzo Mondo“ ist bequem zu erreichen vom S-Bahnhof Savignyplatz (Fußweg 160 m) oder von der U-Bahn-Station Uhlandstraße (Fußweg ca. 300 m).

ANHANG

W. I. Lenin – „Lieber weniger, aber besser“

Werke Band 33, Berlin 1977, Seite 474-490, Auszüge

(more…)

Wort zum Sonntag #46 – „Das falsche Pferd“

Sonntag, 12. März 2017 von Webredaktion

Mehr Denkfunk!

Ist die „junger Welt“ verrückt geworden?

Donnerstag, 09. März 2017 von Webredaktion

Spontan stelle ich mir die Frage, wenn ein Artikel, in dem es um die Militarisierungsgeilheit des deutschen Imperialismus geht, unter die Überschrift gestellt wird:

„Selbst zum Töten zu geizig“

Ich glaube nicht, dass die jW-Redakteure aus Dummheit solches verkünden.

Hier wird wieder einmal ein Schräubchen gedreht, damit sich unsere sogenannten Linken recht bald als die allerqualifiziertesten, allerzuverlässigsten, allerbesten „Verteidiger unserer Werte“ präsentieren können. Es pressiert, damit sie ab September endlich an die Fleischtöpfe kommen. – Die „junge Welt“, in deren Genossenschaft auch mein Geld „arbeitet“, als Blödmaschine?

***

Freidenker HaBE sagt es so:

Eigentlich zum Kotzen-

Wir legen offen, 
wohin sie uns drücken, 
wohin sie drängen 
und hoffen
sie bleiben hängen
und steuern das Schiff
im Mainstream
nicht auf das nächste Riff
no paseran 
und beten, 
dass die Proleten 
den Möchte-so-gern 
einmal neuen Herrn 
sich nicht beugen 
und sich nicht vor ihnen bücken
ob Stiefel links
oder Stiefel rechts
am Tritt-oder Standfuß
des Herrschergeschlechts
des Kaputt-Baal
das ist egal

es ist nicht so leicht
ihn zu begreifen
den linksgewendeten Nadelstreifen

wir können & müssen sie enthüllen
nicht um Gottes -nein
um der Kinderwillen
und gemeinsam können wir das schaffen
wir wolln unter uns keine Slaven
sehen und über uns
keine Herrn
und keine Stiefel im Gesicht
auch sogenannte Linke nicht
egal unter welchem Stern

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